In den Vereinigten Staaten gibt es Software für Babys ab sechs Monaten. Sie sollen dadurch lernen Farben, Formen oder Körperteile zu erkennen. Doch wie auch Fernsehen ist reines Zuschauen am Monitor für Kinder in diesem jungen Alter nicht mit einem Lernerfolg verbunden. Kleinkinder erforschen ihre Welt durch Tasten und Greifen besser als über einen bunt flimmernden Bildschirm. Mit zwei, drei Jahren entwickeln Kinder, deren Eltern zu Hause am Computer sitzen, oft Interesse für den grauen Kasten. Auf Ihrem Schoß kann das Kind jetzt schon mal die Maus in die Hand nehmen. Es gibt auch Software für Kinder ab 2 Jahren. Dort werden Geschichten erzählt, die die Merkfähigkeit und die Konzentration fördern sollen. Gleichzeitig lernt das Kind motorische Geschicklichkeit im Umgang mit der Maus. Ob Sie Ihr Kind schon an den Bildschirm lassen, hängt davon ab, ob es große Neugier zeigt. Interessiert es sich für den Computer, spricht nichts dagegen, den Nachwuchs mal an die Tastatur zu lassen. Grundsätzlich gilt: Sprechen Sie danach mit dem Kind über das, was es auf dem Bildschirm erlebt hat. So stellen Sie die Verbindung zur Realität wieder her. Erlebt das Kind beispielsweise im Computerspiel Abenteuer auf einem Bauernhof, dann besuchen Sie doch auch mal einen echten Bauernhof - und zeigen dem Kind, wie die Tiere in Natura aussehen. Der Computer darf auch immer nur eine Spielmöglichkeit unter vielen sein. Erfahrungen im Spiel mit anderen Kindern kann ein Computer nicht ersetzen. Und wichtig ist natürlich, dass Ihr Kind ausgiebige Bewegung beim Herumtollen, Spielen und beim Sport bekommt. Eine halbe Stunde vor dem Monitor ist am Anfang auch genug. Für Vor- und Grundschulkinder gibt es eine Menge gute Software. Das Kind wiederholt spielerisch, was es im Unterricht schon gelernt hat. Bei guten Spielen merkt es nicht mal, dass es lernt. Denn die bunte Computerwelt hat nichts gemein mit verstaubten Tafeln, dem Geruch von Kreide und dem gehobenen Zeigefinger.