Immer mehr Ehen werden nach kurzer, aber auch nach längerer Zeit geschieden. Für Kinder ist dies schwer zu verstehen und sie leiden darunter. Sie begreifen nicht, dass Ihre Eltern aufgehört haben, sich zu lieben. Sie haben das Gefühl, sich für einen Elternteil entscheiden zu müssen und fürchten einer der beiden zu verlieren.
Wenn es endgültig feststeht, dass Sie sich trennen möchten, sollten Sie es Ihrem Kind baldmöglichst schonend beibringen, denn es hat mittlerweile bestimmt schon mitbekommen, dass irgendetwas nicht stimmt. Haben Sie keine Geheimnisse vor Ihrem Kind und beantworten Sie ihm alle Fragen, die es Ihnen zu diesem Thema stellt. Erklären Sie Ihrem Kind, was sich nun ändern wird und sprechen Sie ausgiebig mit Ihrem Kind über die Situation. Fragen Sie nach, wovor es Angst hat, was es bedrückt und was es braucht. Es ist bestimmt nicht leicht für Sie, die Trauer und Wut Ihres Kindes zu verkraften, aber tun Sie es zum Wohl Ihres Kindes. Erklären Sie ihm ausdrücklich, dass es keine Schuld an der Trennung trägt, sondern dass es allein die Sache der Eltern ist.
Vater und Mutter sollten dem Kind weiterhin intensiv in jeder Lebensphase zur Seite stehen. Auch wenn Sie sich nicht mehr mit Ihrem ehemaligen Partner verstehen, müssen Sie sich zum Wohl des Kindes irgendwie einig werden, denn für das Kind ist es schon schwer genug, mit der Trennung der Eltern zu Recht zu kommen. Sagen Sie Ihrem Kind, dass Sie es noch genauso lieben werden wie bisher und verbringen Sie viel Zeit mit ihm. Denn nur so ist die Trennung für das Kind einigermaßen erträglich! Die Reaktion des Kindes auf eine Trennung ist von Alter zu Alter unterschiedlich. Sehr kleine Kinder verhalten sich oft aggressiv und ängstlich und werden sehr anhänglich. Kinder im Kindergartenalter verhalten sich ähnlich, aber bringen Ihre Gefühle noch mehr zum Ausdruck. Schulkinder hingegen machen die Trennung zwar traurig, zeigen aber schon etwas mehr Verständnis für die Situation. Ältere Schulkinder machen sich oft Sorgen um Ihre Eltern und übernehmen Verantwortung für Dinge, für die sie eigentlich noch zu klein sind. Jugendliche zeigen oft deutlich Ihre Wut, sind aber auf der anderen Seite sehr verständnisvoll und einfühlsam gegenüber den Eltern. Ältere Jugendliche fühlen sich gezwungen schneller erwachsen zu werden.