Konfliktpotentiale entstehen überall, wo Menschen mit ihren unverwechselbaren Charaktereigenschaften, Neigungen und Bedürfnissen aufeinandertreffen, und das gilt natürlich in besonderem Masse für das Zusammenleben in einer Partnerschaft.
Es kann also nicht darum gehen, Streit generell zu vermeiden, sondern es sollte eine Form der Auseinandersetzung gefunden werden, die beiden Partnern angemessen ist.
Wir haben für Sie in hier ein paar Anregungen zusammengestellt, die für eine konstruktive Streitkultur hilfreich sein kann:
1. Wenden Sie beim Streiten niemals körperliche oder psychische Gewalt an. Dem anderen mit allen Mitteln seinen eigenen Standpunkt aufzuzwingen, kann nicht das Ziel sein.
2. Streiten kann gelernt werden. Nutzen Sie es als Chance, Ihren Partner noch besser kennen zu lernen.
3. Je besser Sie sich selbst kennen, desto besser finden Sie einen Weg auch im Streit respektvoll mit anderen umzugehen. Beobachten Sie das eigene Konfliktverhalten. Wodurch ist es zum Streit gekommen? Gab es schon im Vorfeld Verletzungen? Wollen Sie diese heimzahlen?
4. Lernen Sie, Nein zu sagen. Das Nein dient zur Abgrenzung gegenüber Unerwünschtem und ist unabdingbar für das Finden und Definieren eines eigenen Standpunktes. Erst mit einem eigenen Standpunkt können Sie diesen auch mitteilen. Wichtig ist dabei, dass Sie von sich sprechen "Ich empfinde, dass du.... Ich fühle mich, wenn du das sagst...." Vermeiden Sie pauschale Vorwürfe und Verallgemeinerungen. "Du verstehst mich sowie so nie!"
5. Bleiben Sie beim Thema. Weichen Sie dem Hauptthema nicht aus. Wenn es für Sie manchmal einfacher scheint, über etwas anderes zu streiten, weitet sich in Tat und Wahrheit der Streit nur aus und man verliert oft völlig den Überblick.
6. Denken Sie immer daran: Bei einem Streit geht es nicht darum, dem Streitpartner Ihre Dominanz zu beweisen. Lassen Sie Ihren Partner darum an Ihren Bemühungen um die Verbesserung der Streitkultur teilhaben und davon profitieren.
7. Bei einem Streit ist es wichtig, die Argumente des Partners zu verstehen und auf sie einzugehen. Darum üben Sie das Aktive Zuhören.
8. Lernen Sie, eigene Fehler zuzugeben. Wer Fehler zugeben kann, ermöglicht es auch dem anderen, eigene Fehler zuzugeben. Ist das Vertrauen wieder da, so treten die leidigen Schuldzuweisungen auch eher in den Hintergrund und man kann sich einer konstruktiven Lösung zuwenden.
Konflikte sind ein Teil des Lebens und eine Beziehung muss sich auch daran messen lassen, wie die Partner mit solchen Konflikten umgehen. Nutzen Sie die Chancen, die in einem Streit liegen – aber streiten sie nicht gegeneinander. Streiten Sie miteinander.