Aufgaben und Tätigkeiten Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Ausbildungsberuf. Die nachfolgenden Informationen stellen einen möglicherweise überholten Sachstand dar. Sie werden nicht mehr aktualisiert. Arzthelfer/innen unterstützen Ärzte und Ärztinnen in einer Praxis. Am Empfang sind sie die ersten Ansprechpartner. Sie begrüßen die Patienten und nehmen ihre Daten auf. Sie assistieren bei Untersuchungen und Behandlungen sowie bei kleineren Eingriffen. Auf Anweisung des Arztes oder der Ärztin legen sie Verbände an, bereiten Spritzen vor oder nehmen Blut für Laboruntersuchungen ab. Sie bedienen und pflegen medizinische Instrumente und Geräte und führen Laborarbeiten durch, organisieren den gesamten Praxisablauf und erledigen Verwaltungs- und Abrechnungsarbeiten.
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Tätigkeitsbezeichnungen Auch übliche Berufsbezeichnungen/Synonyme Sprechstundenhelfer/in (in BERUFENET)
Sprechstundenhilfe (m/f)
Ärztliche/r Helfer/in
Abweichende Berufsbezeichnungen der ehemaligen DDR Sprechstundenhelfer/in (in BERUFENET)
Sprechstundenschwester (in BERUFENET)
Vergleichbare Berufsbezeichnung im deutschsprachigen Ausland Schweiz:
Medizinische/r Praxisassistent/in
Berufsbezeichnungen in englischer Sprache Consulting-room assistant (m/f)
Doctor's assistant (m/f)
Physician's assistant (m/f)
Berufsbezeichnung in französischer Sprache Sécrétaire médical/Sécrétaire médicale/aide soignant/e
Hinweis: Die (fremdsprachigen) Berufsbezeichnungen dienen der Orientierung auf internationalen Arbeitsmärkten. Es handelt sich dabei zum Teil um Übersetzungen der deutschen Berufsbezeichnung. Berufsinhalte und Abschlüsse sind nicht unbedingt identisch oder in vollem Umfang vergleichbar.
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Tätigkeitsbeschreibung (Bild vom Beruf) Worum geht es? Arzthelfer/innen unterstützen Ärzte und Ärztinnen bei allen Tätigkeiten in einer Praxis. Sie empfangen und betreuen die Patienten, organisieren die Praxisabläufe und assistieren bei Untersuchungen und Behandlungen.
Unverzichtbare Organisationstalente Ohne sie wäre ein reibungsloser Praxisbetrieb unvorstellbar: Egal ob beim Empfang, im Behandlungszimmer oder in der Verwaltung - Arzthelfer/innen sind Organisationstalente, die dafür sorgen, dass Ärzte und Ärztinnen ihre Patienten so gut und konzentriert wie möglich behandeln können. Sie sind dafür mitverantwortlich, dass im komplexen System "Praxis" alle Zahnräder ineinander greifend arbeiten. Noch bevor die ersten Patienten eintreffen, überprüfen Arzthelfer/innen, ob in den Behandlungsräumen und im Labor die benötigten Instrumente, Arzneimittel und Formulare vorhanden sind und am richtigen Platz liegen. Sie sorgen dafür, dass das Wartezimmer aufgeräumt und genügend Lesestoff da ist. Selbstverständlich achten sie auf Hygiene im gesamten Praxisbereich und tragen Praxiskleidung, z.B. Kittel. Wenn sie am Empfangsschalter tätig sind, begrüßen sie die Patienten und bereiten den weiteren Praxisablauf vor. Freundlichkeit, Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeit sind hierbei unverzichtbar, sind Arzthelfer/innen doch meist die ersten Ansprechpartner. Sie nehmen via Computer und Chipkarte persönliche Daten in die elektronische Patientenkartei auf und ziehen ggf. für die Krankenkassen die fällige Praxisgebühr ein. Viele Praxen arbeiten inzwischen mit vernetzten Rechnern, so dass Ärzte und Ärztinnen sowie Arzthelfer/innen von jedem Rechner in der Praxis aus Patientendaten und den Terminkalender einsehen können.
Im Mittelpunkt: der Mensch Arzthelfer/innen behalten am Empfang den Überblick, auch wenn es hektisch zugeht, wenn abwechselnd die Türglocke und das Telefon läuten und der eine Patient dringend ein Rezept, der andere eine Überweisung braucht. Sie müssen Notfälle erkennen und in den Terminplan "einschieben". Zu ihren Aufgaben gehört ebenfalls die Betreuung der Patienten während einer Behandlung. Arzthelfer/innen assistieren dem Arzt oder der Ärztin, nehmen Blut ab, legen Verbände an und verabreichen Medikamente. Sie unterstützen die Patienten bei Inhalationen und achten auf die richtige Durchführung einer Bestrahlung oder des EKGs. Während sie diese Aufgaben oft nach Anweisung des Arztes oder der Ärztin weitgehend selbstständig erledigen, werden andere - wie die Mitwirkung bei Operationen - ausschließlich in Zusammenarbeit mit dem Arzt oder der Ärztin durchgeführt. Bei der Behandlung tragen sie Schutzkleidung, wie z.B. Einweghandschuhe. Dass der Anblick von Blut, Körperausscheidungen oder Verletzungen sie dabei nicht aus der Fassung bringen darf, versteht sich von selbst. Nach einer Behandlung desinfizieren sie die Instrumente, trocknen sie und legen sie in den Sterilisator. Im Laborbereich führen Arzthelfer/innen mittels Geräten wie Mikroskopen Untersuchungen an Blut, Stuhl oder Harn durch und dokumentieren die Ergebnisse. Hierbei ist eine konzentrierte und akkurate Arbeitsweise erforderlich.
Ordnungssinn gefragt! Die Organisation und Verwaltung der ärztlichen Praxis nimmt einen großen Teil der Arbeit der Arzthelfer/innen ein: Sie schreiben Arztbriefe sowie Überweisungen an andere (Facharzt-)Praxen oder Kliniken, vereinbaren Termine mit den weiterbehandelnden medizinischen Einrichtungen und organisieren ggf. Krankentransportfahrten. Darüber hinaus sind sie zuständig für die Abrechnung mit Krankenkassen und Privatpatienten. Sie wickeln den Schriftverkehr mit Patienten, Behörden, Firmen und Trägern der Sozialversicherung ab, bereiten Atteste vor und heften Akten ab. Bei ihrer Arbeit wenden sie die einschlägigen Rechtsvorschriften an. Insbesondere die Beachtung der ärztlichen Schweigepflicht ist für das Personal in der Arztpraxis obligatorisch. Abendsprechstunden oder vereinzelte Not- oder Wochenenddienste können zu unregelmäßigen Arbeitszeiten der Arzthelfer/innen führen.
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Aufgaben und Tätigkeiten (Liste) Patienten betreuen
Termine telefonisch bzw. in der Praxis festlegen
Patienten und andere Besucher (z.B. Pharmareferenten/-referentinnen) empfangen
Patienten gezielt nach ihren Befindlichkeitsstörungen zur Einschätzung der medizinischen Dringlichkeit bzw. zur Erkennung von Notfällen befragen
bei neuen Patienten Krankenblatt anlegen, persönliche Daten und bisherige Krankengeschichte aufnehmen
Patienten im Wartezimmer betreuen, ggf. auch nach der Behandlung
nach Absprache mit dem Arzt/der Ärztin Rezepte ausgeben
Sprechstundenablauf organisieren
Besucherfolge regeln
Bestellbuch führen
Praxisräume vorbereiten, interne Abläufe planen
Postein- und -ausgang sowie Telefonverkehr abwickeln
Schriftverkehr erledigen
Arznei-, Heil- und Hilfsmittel unter Berücksichtigung der einschlägigen Vorschriften aufbewahren und handhaben, Praxisbedarf bevorraten
bei Behandlungen und Untersuchungen assistieren
Patientendaten für die Untersuchung bereithalten
Instrumente, Geräte und Apparaturen für die Behandlung bereitlegen bzw. vorbereiten
bei diagnostischen Maßnahmen mitwirken, z.B. bei EKG, Röntgen oder Endoskopie
bei therapeutischen Maßnahmen mitwirken, z.B. bei Injektionen, Verbänden, Spülungen oder kleinen chirurgischen Eingriffen
Blutentnahmen für Laboruntersuchungen durchführen, intramuskuläre Injektionen unter Verantwortung des Arztes/der Ärztin verabreichen
bei Notfallsituationen assistieren und Hilfe leisten bzw. selbstständig erste Maßnahmen ergreifen
medizinische Instrumente, Geräte und Apparate anwenden, pflegen und warten
beim Umgang mit medizinischen Geräten und Apparaten Fehler in der Funktionsweise erkennen, Maßnahmen zu deren Beseitigung ergreifen
Instrumente und Geräte desinfizieren, reinigen und sterilisieren
bei der Anwendung medizinischer Geräte und Apparate mitwirken, insbesondere bei Diagnose und Therapie
Laborarbeiten durchführen
Urin-, Stuhl- und Blutproben gewinnen und untersuchen, Ergebnisse dokumentieren und protokollieren
Labordaten bewerten und dokumentieren
Untersuchungsmaterialien aufbewahren, versenden und entsorgen
Büro-, Verwaltungs- und Abrechnungsarbeiten durchführen
Schriftverkehr z.B. mit Patienten/Patientinnen, Behörden, Berufsorganisationen, Leistungsträgern erledigen
Arzt- und Überweisungsschreiben sowie Befunde und Krankheitsberichte schreiben
Zahlungsvorgänge abwickeln und überwachen
Abrechnungen mit gesetzlichen Krankenkassen und anderen Kostenträgern durchführen
Quartalsabrechnungen durchführen
Rechnungen ausstellen
Arbeitsbedingungen In Arztpraxen und Krankenhäusern arbeiten sie in Untersuchungs- und Behandlungsräumen, in Labors und an der Empfangstheke. Den überwiegenden Teil ihrer Arbeit bewältigen sie im Stehen und Sitzen. Ihr Arbeitstag kann bisweilen sehr anstrengend sein. Wenn beispielsweise aufgrund einer Erkältungswelle besonders viele Patienten ohne Termin behandelt werden wollen und andere sich über lange Wartezeiten beschweren, müssen Arzthelfer/innen Geduld und Ruhe bewahren. Ein freundliches Wort wirkt oft Wunder. Bei manchen Aufgaben, z.B. beim Anlegen eines Verbandes oder bei der Blutentnahme, haben sie engen Körperkontakt zu den Patienten. An unangenehme Gerüche sowie den Anblick von Blut sind sie gewöhnt. Sie halten sich strikt an Arbeits- und Hygienevorschriften, um Verletzungen durch medizinische Geräte und z.T. scharfe Instrumente wie Skalpelle zu vermeiden. Zum Schutz vor möglichen Infektionen tragen sie Schutzkleidung wie Einweg-Handschuhe. Durch den Kontakt mit zahlreichen Desinfektions- und Reinigungsmitteln wird die Haut mitunter sehr belastet - Allergiker sollten auf der Hut sein.
Arzthelfer/innen erledigen ihre Aufgaben eigenverantwortlich, arbeiten jedoch meist gemeinsam mit Kollegen. Die Anweisungen und Vorgaben der Ärzte und Ärztinnen setzen sie gewissenhaft um. Für Patienten und deren Angehörige sind sie Ansprechpartner und dabei an einen ständig wechselnden Personenkreis gewöhnt. Nicht selten werden sie mit schweren Schicksalen konfrontiert. Die Schweigepflicht halten sie dabei stets ein.
Die Arbeitszeit von Arzthelfern und Arzthelferinnen richtet sich nach der jeweiligen Praxisorganisation und den Öffnungszeiten der Praxis. Sie müssen sich darauf einrichten, bei starkem Patientenandrang nicht zur gewohnten Zeit Feierabend machen zu können. Wenn sie Not- und Bereitschaftsdienste leisten, sind Arzthelfer/innen manchmal auch am Wochenende tätig.
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Arbeitszeit Arzthelfer/innen arbeiten tagsüber meist im Rahmen einer Fünf-Tage-Woche, manchmal in Teilzeit. Die jeweilige Arbeitszeit richtet sich jedoch nach der Praxisorganisation bzw. den Sprechzeiten der Praxis. Zwischen der Vormittags- und Nachmittagssprechstunde liegen bisweilen längere Pausen. Abendsprechstunden oder vereinzelt auch Not- oder Wochenenddienste führen zu unregelmäßigen Arbeitszeiten. Nicht immer kann der pünktliche Feierabend eingehalten werden, bei einer Grippewelle etwa sind auch Überstunden abzuleisten.
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Zusammenarbeit und Kontakte Sie arbeiten selbstständig und eigenverantwortlich, sind jedoch meist in ein Team aus Kollegen eingebunden. Ärzte und Ärztinnen unterstützen sie bei der Behandlung und setzen ärztliche Vorgaben um. Zudem übernehmen Arzthelfer/innen die Betreuung bzw. Anleitung von Praktikanten. Mit Angestellten anderer medizinischer Einrichtungen - vor allem Krankenhäusern - stimmen sie sich ab, wenn es beispielsweise um die Überweisung eines Patienten geht. Abrechnungsrelevante Fragen klären sie mit Beschäftigten von Krankenkassen. Um Ergebnisse von Blut- oder Stuhluntersuchungen zu erhalten, stehen sie in Verbindung zu medizinisch-technischen Mitarbeitern der entsprechenden Labors. Gelegentlich haben sie auch Kontakt zu Pharmareferenten und -referentinnen sowie zu Lieferanten für Praxis- und Bürobedarf.
In einer Praxis sind Arzthelfer/innen in der Regel die ersten Ansprechpartner für Patienten; sie erteilen erste medizinische Auskünfte am Telefon, vergeben Termine und finden manchmal auch Zeit für ein kurzes Gespräch.
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Körperliche Aspekte Leichte, zeitweise mittelschwere Arbeiten in temperierten Praxis- und Laborräumen
Gelegentlich Arbeitsplätze mit Dauerlicht, z.T. in fensterlosen Innenräumen
Wechsel von Stehen, Gehen und Sitzen
In Normal-, teilweise in Wechselschicht, entsprechend den organisatorischen Praxisbedürfnissen mit längerer Mittagspause und Arbeitszeiten bis in den späten Nachmittag oder Abend
Oft auch unregelmäßige Arbeitszeiten mit Überstunden
Bereitschaftsdienst an Wochenenden im Rahmen des ärztlichen Notdienstes
Zeitweise Zeitdruck
Teilzeitarbeit möglich
Teamarbeit, zum Teil Einzelarbeitsplatz
Publikumsverkehr
Umgang z.T. mit schwierigen Patienten/Patientinnen, kranken, leidenden Menschen und Kindern
Häufiger Umgang mit Wasser, Haut reizenden Stoffen, Arzneien, Wasch- und Desinfektionsmitteln, Reagenzien, Körperflüssigkeiten, infektiösem Material
Umgang mit medizinischen Geräten und z.T. scharfen Instrumenten
In manchen Praxen Umgang mit Röntgengeräten und radioaktiven Stoffen
Infektionsgefahr durch Kontakt mit infektiösen Patienten/Patientinnen
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Psychische Aspekte Tätigkeit mit manuellen, organisatorischen und kontaktbetonten Anteilen, die rasch wechselnde Arbeitsanforderungen mit sich bringen
Z.T. assistierende Tätigkeit, z.T. selbstständige, durch Verfahrensvorschriften festgelegte Routine
Umgang mit leidenden, oft ängstlichen Patienten/Patientinnen, Zusammenarbeit mit Ärzten/Ärztinnen und Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen
Keine Zeitvorgaben, jedoch sind alle Arbeiten schnell und genau auszuführen
(hohe Konzentration erforderlich)
Arbeitszeit richtet sich nach der Praxisorganisation (Vor-, Nachmittagsblock, Bestellpraxis auch mit Ganztagsbetrieb, Abendsprechstunden), gelegentlich auch lange Arbeitszeiten oder Überstunden
Vor Wochenenden, Feiertagen, Urlaubszeiten häufig Arbeit unter Zeitdruck
Teilzeitbeschäftigung möglich
Arbeitsorte/Branchen Sie arbeiten vorwiegend in Facharztpraxen und Krankenhäusern. In medizinischen Forschungseinrichtungen, etwa einer Universität oder eines Pharmaunternehmens, können sie ebenfalls tätig werden. Weitere Beschäftigungsmöglichkeiten finden sie in Altenpflegeheimen und Gesundheitsämtern.
Während ihrer Arbeitszeit sind sie in Untersuchungs- und Behandlungsräumen sowie in Labors tätig. In der Anmeldung empfangen sie Patienten, stimmen Termine ab oder geben Rezepte aus. Verwaltende Aufgaben wie Abrechnung oder Patientendokumentation führen sie in Büroräumen am Computer durch.
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Arbeitsbereiche/Branchen Gesundheitswesen
Arztpraxen (ohne Zahnarztpraxen), z.B. Facharztpraxen
Krankenhäuser, z.B. Fachkliniken, Hochschulkliniken, Rehabilitationszentren
Gesundheitswesen, anderweitig nicht genannt, z.B. Gesundheitszentren, medizinische Labors
Darüber hinaus bieten sich Beschäftigungsmöglichkeiten in folgenden Arbeitsbereichen/Branchen:
Sozialwesen
Altenheime
Altenpflegeheime
Altenwohnheime
Hochschulen, Fachhochschulen, Berufs- und Fachakademien
Universitäten, z.B. universitätseigene Labors
Forschung und Entwicklung
Forschung und Entwicklung im Bereich Medizin, z.B. Forschungseinrichtungen von Pharmaunternehmen
Politische Parteien und sonstige Interessenvertretungen, Verbände, Organisationen
Organisationen des Gesundheitswesens, z.B. Selbsthilfeorganisationen
Öffentliche Verwaltung
öffentliche Verwaltung auf dem Gebiet Gesundheitswesen, z.B. Gesundheitsämter
Überlassung von Arbeitskräften, Zeitarbeitsfirmen im medizinischen Bereich
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Arbeitsorte Empfangsräume
Praxisräume
Röntgenräume
Laborräume
Untersuchungs-, Behandlungsräume
Büroräume
Stationszimmer
Schulungs- und Unterrichtsräume
Arbeitsmittel Im Mittelpunkt der Tätigkeit von Arzthelfern und Arzthelferinnen stehen die Patienten, für deren Behandlung sie sowohl Unterlagen wie Krankenblatt oder elektronische Patientenakte als auch Untersuchungs- und Arbeitsmittel vorbereiten. Sie nehmen den Patienten mit Hilfe eines Stauschlauchs und Kanülen Blut ab oder spritzen ihnen Impfstoffe. Um zu klären, ob ein Patient unter Herzrhythmusstörungen leidet, führen sie ein EKG durch. Mit speziellen Teststreifen überprüfen sie Blut oder Urin, etwa um Blutzuckerwerte oder Stoffwechselstörungen festzustellen. Bei Inhalationen oder Bestrahlungen betreuen sie die Patienten und achten darauf, dass die Anwendung richtig durchgeführt wird. Arzthelfer/innen legen zudem Verbände an und verabreichen auf Anweisung des Arztes und der Ärztin Medikamente.
Für ihre Tätigkeit ist die strenge Berücksichtigung hygienischer Anforderungen unabdingbar. Während der Arbeit tragen Arzthelfer/innen meist weiße Arbeitskleidung, bei manchen Tätigkeiten, wie z.B. der Blutabnahme, benutzen sie sterile Einweg-Handschuhe. Um die Übertragung von gesundheitsschädigenden Erregern wie Bakterien, Pilzen und Viren zu verhindern, werden Fieberthermometer, Skalpelle, Scheren, Zangen und andere in der Praxis verwendete Apparate und Instrumente nach jeder Behandlung desinfiziert und sterilisiert. Dazu werden Desinfektionsmittel und Geräte wie Heißluftsterilisator oder Autoklaven eingesetzt. Medizinische Einwegartikel entsorgen sie fachgerecht.
Darüber hinaus sorgen Arzthelfer/innen dafür, dass Arznei-, Heil- und Hilfsmittel sicher aufbewahrt werden und bestellen diese regelmäßig nach. Auch Überweisungsformulare, Vordrucke für Krankmeldungen und Rezepte müssen in den Sprechzimmern der Ärzte und Ärztinnen ausreichend bereit liegen.
Für die Dokumentation von Behandlungen oder Abrechnungen verwenden sie den Computer mit einer speziellen Praxissoftware. Mit Hilfe von Kartenlesegeräten erfassen sie wichtige Patientendaten, die für die Abrechnung mit den Krankenkassen notwendig sind. Per E-Mail beantworten sie z.B. Terminanfragen von Patienten. Verfügt die Praxis über eine eigene Web-Site, stellen sie den Patienten dort unterschiedliche Informationen zur Verfügung, z.B. über ärztliche Notdienste, Ferienvertretungen oder auch den aktuellen Pollenflug.
Weiterbildung im Überblick Anpassungsweiterbildung/Qualifizierungsmöglichkeiten Fortbildung ist für Arzthelfer und Arzthelferinnen unerlässlich. Sie müssen sich mit stetig weiterentwickelten medizinischen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden und mit zunehmend leistungsfähigen medizinischen Geräten und Apparaturen vertraut machen. Hinzu kommt die rationelle Gestaltung der Praxisabläufe mit Hilfe moderner Büro- und Kommunikationstechnik, die ebenfalls eine entsprechende Anpassung erforderlich macht. In Lehrgängen und Seminaren zu Themen wie Medizinische Technik, Laborarbeit, Strahlenschutz, Versorgung bei Notfällen, EDV oder Büroorganisation können Arzthelfer und -helferinnen ihre Kenntnisse erweitern und vertiefen.
Aufstiegsweiterbildung (nach entsprechender Berufspraxis) Bestimmte Weiterbildungsmöglichkeiten können auch den Weg zu einem beruflichen Aufstieg ebnen. Hier bieten sich z.B. folgende aufstiegsorientierte Weiterbildungsmöglichkeiten an:
Techniker/in - Medizintechnik (in BERUFENET)
Betriebswirt/in (staatl (in BERUFENET). gepr.) - Medizin
Wer über die erforderliche Hochschulzugangsberechtigung verfügt, kann auch ein Hochschulstudium anstreben. Für Arzthelfer und -helferinnen kommen z.B. folgende Studiengänge in Betracht:
Arzt/Ärztin (Uni) (in BERUFENET)
Dipl (in BERUFENET).-Betriebswirt/in (FH) - Gesundheitsmanagement
Besonders qualifizierte Berufstätige mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und entsprechender Berufserfahrung können auch ohne schulische Hochschulreife zum Studium zugelassen werden. Welche Möglichkeiten hierzu in den einzelnen Bundesländern vorliegen, finden Sie unter:
Synoptische Darstellung der in den Ländern bestehenden Möglichkeiten des Hochschulzugangs für beruflich qualifizierte Bewerber ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung auf der Grundlage hochschulrechtlicher Regelungen
Hinweis: Bildungsträger führen zunehmend Weiterbildungen ganz oder teilweise in Form von E-Learning / Blended Learning durch.
Selbstständigkeit im Beruf In diesem Beruf sind Möglichkeiten der Existenzgründung nicht bekannt.
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Weiterbildung (berufliche Anpassung) Auf Grund der stetigen Entwicklung von medizinischen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden und von immer leistungsfähigeren medizinischen Geräten und Apparaturen ist eine Bereitschaft zu ständiger Weiterbildung für Arzthelfer und Arzthelferinnen erforderlich. Auch die rationelle Gestaltung der Praxisabläufe mit Hilfe moderner Büro- und Kommunikationstechnik macht eine entsprechende Anpassung notwendig.
Hierzu gibt es eine Reihe von verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel:
Allgemeine Weiterbildung für Arzt-, Zahnarzt-, Tierarzthelfer(innen) (in KURSNET) (C 8530)
Rettungsdienst, Versorgung bei Notfällen, erste Hilfe (in KURSNET) (C 8557)
Labor (einschließlich Röntgen) (in KURSNET) (C 8531)
Arzthelfer(innen) - Fachkunde (ohne Labor, Abrechnungswesen) (in KURSNET) (C 8532)
Medizinische Technik (in KURSNET) (C 8528)
EKG - Elektrokardiogramm (in KURSNET) (C 8528-c6)
Strahlenschutz für strahlenexponierte Personen in der Medizin (in KURSNET) (C 3644)
Hygiene in speziellen Bereichen (in KURSNET) (C 8041)
Hygiene in der Arztpraxis (in KURSNET) (C 8041-1-s2)
EDV im Gesundheitswesen, in der Medizin und Pharmazie (einschließlich Arzthilfe) (in KURSNET) (C 2355-85)
Finanz- und Rechnungswesen, Kalkulation - Gesundheitswesen, Medizin, Pharmazie (in KURSNET) (C 1030-85)
Abrechnung - Medizin, allgemein (in KURSNET) (C 1030-85-a30)
Büroorganisation (in KURSNET) (C 0802-f2)
Betriebliches Aus- und Fortbildungswesen - Arzt- und Zahnarztpraxen, Pharmazie (in KURSNET) (C 0557-853)
Kommunikations- und Berichtstechniken - Gesundheitswesen, Medizin, Pharmazie (in KURSNET) (C 0369-85)
Telefontraining für Arzthelfer(innen) (in KURSNET) (C 0369-85-j5)
Weiterbildung hat Konjunktur - übergreifende Hinweise
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Weiterbildung (beruflicher Aufstieg) Für Arzthelfer und Arzthelferinnen gibt es etliche fachspezifische Weiterbildungen, die man als Grundlage für beruflichen Aufstieg ansehen kann. In der Regel werden für den Zugang zu diesen Lehrgängen und Kursen die abgeschlossene Berufsausbildung sowie umfangreiche praktische Berufserfahrung vorausgesetzt, für ein Hochschulstudium eine Hochschulzugangsberechtigung.
Besonders qualifizierte Berufstätige mit abgeschlossener Berufsausbildung und entsprechender Berufserfahrung können auch ohne schulische Hochschulreife studieren. Die jeweiligen Zugangsvoraussetzungen werden landesrechtlich geregelt.
Techniker/innen
Techniker/in - Medizintechnik (in BERUFENET)
Techniker/in - Biotechnik (in BERUFENET)
Fach- und Betriebswirte/-wirtinnen, Fachkaufleute
Betriebswirt/in (staatl (in BERUFENET). gepr.) - Medizin
Fachwirt/in - Soziale Dienstleistungen (in BERUFENET)
Sozialwirt/in (in BERUFENET)
Gesundheits- und Sozialökonom/in (in BERUFENET)
Sonstige Sonderfachkräfte
Arztfachhelfer/in (in BERUFENET)
Arztsekretär(in) (in KURSNET) (C 8530-b10)
Medizinische/r Dokumentar/in (in BERUFENET)
Medizinische/r Dokumentationsassistent/in (in BERUFENET)
Pharmareferent/in (in BERUFENET)
Medizinisch-technische/r Laboratoriumsassistent/in (in BERUFENET)
Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in (in BERUFENET)
Medizinisch-technische/r Assistent/in - Funktionsdiagnostik (in BERUFENET)
Zytologieassistent/in (in BERUFENET)
Management im Gesundheitswesen (in KURSNET) (C 0755-85-c5)
Hochschulbildungsgänge
Arzt/Ärztin (Uni) (in BERUFENET)
Dipl (in BERUFENET).-Betriebswirt/in (FH) - Gesundheitsmanagement
Apotheker/in (Uni) (in BERUFENET)
Gesundheits- und Sozialökonom/in (in BERUFENET)
Dipl (in BERUFENET).-Informatiker/in (Uni) - Medizinische Informatik
Ihr Einstieg zum Aufstieg - übergreifende Hinweise und TIPPS zu Aufstiegsberufen
Unmittelbare Beschäftigungs- und Besetzungsalternativen Sie suchen für den Ausgangsberuf Arzthelfer/in verwandte Berufe oder Tätigkeiten, auf die Sie sich bewerben können, ohne eine neue Ausbildung zu absolvieren? Oder sind Sie Arbeitgeber und suchen nach einer Alternative für die Besetzung einer Arbeitsstelle?
Hier finden Sie verwandte Berufe, die als Job- bzw. Besetzungsalternativen relevant sein können. Bei manchen Alternativen werden nur Teiltätigkeiten des Ausgangsberufs angeboten, andere erfordern eine Einarbeitungszeit, die im Einzelfall unterschiedlich lang sein kann.
Job- und Besetzungsalternativen für die Gesamttätigkeit (i.d.R. ohne Einarbeitung): Medizinische/r Fachangestellte/r (in BERUFENET)
für die Gesamttätigkeit (i.d.R. kurze Einarbeitung): Sprechstunden-/Praxishelfer/in (in BERUFENET)
Sprechstundenhelfer/in (in BERUFENET)
Sprechstundenschwester (in BERUFENET)
für Teiltätigkeiten und Spezialisierungsformen (mit/ohne Einarbeitungszeit): Arztsekretär/in (in BERUFENET)
Praxismanager/in (in BERUFENET)
Stationsassistent/in (in BERUFENET)
in angrenzenden Berufen: Kaufm (in BERUFENET). Assistent/in - Sekretariat (Gesundheitswes.)
Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen (in BERUFENET)
Medizinisch-kaufmännische/r Assistent/in (in BERUFENET)
Sekretär/in - Gesundheitswesen (in BERUFENET)
Verwaltungsangestellte/r - Krankenk (in BERUFENET).,Krankenhäuser, Kliniken
Eine Aufstellung aller möglichen Verwandtschaftsstufen ist unter Erläuterungen zu den einzelnen Verwandtschaftsstufen abrufbar.
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Weitere Beschäftigungsalternativen aus der Sicht eines Bewerbers Die hier genannten Bereiche und Berufe basieren auf gemeinsamen Kenntnissen, Fertigkeiten und Erfahrungen. Jedoch erfordern die im Folgenden genannten Jobalternativen eine längere Einarbeitung, eine Zusatzausbildung oder eine neue Ausbildung, die allerdings oft verkürzt absolviert werden kann.
Ggf. können auch die Vorläuferberufe der genannten Jobalternativen sowie entsprechende Berufe der ehemaligen DDR eine Alternative auf dem Arbeitsmarkt darstellen.
Bereich Zahnarzthilfe
Sowohl Arzthelfer/innen als auch Zahnmedizinische Fachangestellte sorgen für einen reibungslosen Sprechstundenablauf und erledigen Verwaltungsaufgaben in Arztpraxen. Sie empfangen und betreuen Patienten und assistieren bei ärztlichen Behandlungen und Untersuchungen.
Jobalternativen:
Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (in BERUFENET)
Jobalternativen durch Vorläuferberufe und Berufe der ehemaligen DDR:
Zahnarzthelfer/in (in BERUFENET)
Zahnärztliche Helferin (in BERUFENET)
Stomatologische Schwester (in BERUFENET)
Bereich Bürowirtschaft, kaufmännische Verwaltung
Auch Arzthelfer/innen verfügen, ebenso wie Fachkräfte im Bürobereich, über Kenntnisse in Rechnungswesen, Büroorganisation und Bürokommunikation. Sie wickeln den anfallenden Schriftverkehr ab, schreiben Berichte und bearbeiten Zahlungsvorgänge.
Jobalternativen:
Fachangestellte/r für Bürokommunikation (in BERUFENET)
Kaufmann/-frau für Bürokommunikation (in BERUFENET)
Kaufm (in BERUFENET). Assistent/in - Bürowirtschaft
Wirtschaftsassistent/in - Bürowirtschaft (in BERUFENET)
Bürofachkraft (in BERUFENET)
Bürokraft/kaufm (in BERUFENET). Fachkraft
Bereich Gesundheits- und Krankenpflege
Arzthelfer/innen assistieren genau wie Beschäftigte dieser Berufe bei medizinischen Behandlungen und Untersuchungen. Dabei setzen sie medizinische Geräte und Instrumente ein. Außerdem haben sie Kenntnisse über medizinische Sachverhalte, über Medikamente und ihre Wirkungsweisen sowie in erster Hilfe. Der Umgang mit Patienten ist ihnen vertraut.
Jobalternativen:
Gesundheits- und Krankenpfleger/in (in BERUFENET)
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in (in BERUFENET)
Operationstechnische/r Angestellte/r (in BERUFENET)
Operationstechnische/r Assistent/in (in BERUFENET)
Jobalternativen durch Vorläuferberufe und Berufe der ehemaligen DDR:
Krankenschwester/-pfleger (in BERUFENET)
Kinderkrankenschwester/-pfleger (in BERUFENET)
Bereich Altenpflege
Altenpflegekräfte und Arzthelfer/innen haben gemeinsame Kenntnisse in der Patienten- und Notfallbetreuung. Der Zustand der Betreuten muss beobachtet und dokumentiert werden. In beiden Bereichen gibt es ähnliche Tätigkeitsinhalte im medizinischen und psychologischen Bereich.
Jobalternativen:
Altenbetreuer/in (in BERUFENET)
Altenpfleger/in (in BERUFENET)
Bereich Körperpflege
Beschäftigte aus dem Bereich Körperpflege gehen ebenso wie Arzthelfer/innen mit Heilmitteln und chemischen Präparaten um. Sie kennen deren Anwendung und Wirkungsweise. Darüber hinaus haben Arzthelfer/innen Erfahrungen im Umgang mit Menschen und können auf Kenntnisse im Bereich Gesundheit und Hygiene zurückgreifen.
Jobalternativen:
Podologe/Podologin (in BERUFENET)
Kosmetiker/in (in BERUFENET)
Jobalternativen durch Vorläuferberufe und Berufe der ehemaligen DDR:
Medizinische/r Fußpfleger/in (in BERUFENET)
Auch denkbar: Aufgrund ihrer Erfahrungen im Umgang mit medizinischem Fachpersonal und Arzneimitteln bietet sich für Arzthelfer und Arzthelferinnen auch die Tätigkeit als Pharmareferent/in oder Medizinprodukteberater/in an. Ihre serviceorientierten Erfahrungen im Umgang mit Patienten können eine berufliche Neuorientierung als Fachverkäufer/in für Sanitäts- und Orthopädiewaren oder Kosmetikberater/in ermöglichen.
Außerdem kann eine Beschäftigung in Organisationen und Behörden des Gesundheitswesens erwogen werden. Eine Alternative wäre beispielsweise die Tätigkeit als Mitarbeiter/in bei ärztlichen Verrechnungsstellen, Ärztekammern, Berufsgenossenschaften, Gesundheits- und Gewerbeaufsichtsämtern oder Krankenversicherungen.
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Weitere Besetzungsalternativen aus der Sicht eines Arbeitgebers Arbeitnehmer/innen der hier genannten Bereiche besitzen durch ihre Ausbildung und Berufstätigkeit Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten und Erfahrungen, die für die Ausübung der Tätigkeit als Arzthelfer/in von Vorteil sind. Jedoch erfordern die im Folgenden genannten Besetzungsalternativen eine längere Einarbeitung.
Bereich Zahnarzthilfe
Zahnmedizinische Fachangestellte organisieren wie Arzthelfer/innen den Praxisablauf und erledigen Verwaltungs- und Abrechnungsarbeiten. Sie empfangen und betreuen Patienten und assistieren bei ärztlichen Behandlungen und Untersuchungen.
Besetzungsalternativen:
Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r (in BERUFENET)
Zahnarzthelfer/in (in BERUFENET)
Besetzungsalternativen durch Berufe der ehemaligen DDR:
Zahnärztliche Helferin (in BERUFENET)
Stomatologische Schwester (in BERUFENET)
Bereich Gesundheits- und Krankenpflege
Beschäftigte dieser Berufe assistieren ebenso wie Arzthelfer/innen bei medizinischen Behandlungen und Untersuchungen, betreuen Patienten und erledigen Büro- und Verwaltungsarbeiten (z.B. Führen von Krankheitsakten). Die Handhabung und der Einsatz von medizinischen Geräten und Instrumenten sind ihnen vertraut. Darüber hinaus haben sie Kenntnisse über medizinische Sachverhalte, über Medikamente und ihre Wirkungsweisen sowie in erster Hilfe.
Besetzungsalternativen:
Gesundheits- und Krankenpfleger/in (in BERUFENET)
Krankenschwester/-pfleger (in BERUFENET)
Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in (in BERUFENET)
Kinderkrankenschwester/-pfleger (in BERUFENET)
Bereich Bürowirtschaft, kaufmännische Verwaltung
Fachkräfte im Bürobereich und Arzthelfer/innen können auf gemeinsame Kenntnisse in Rechnungswesen, Büroorganisation und Bürokommunikation zurückgreifen. Sie wickeln den anfallenden Schriftverkehr ab, schreiben Berichte und bearbeiten Zahlungsvorgänge.
Besetzungsalternativen:
Kaufmann/-frau für Bürokommunikation (in BERUFENET)
Fachangestellte/r für Bürokommunikation (in BERUFENET)
Kaufm (in BERUFENET). Assistent/in - Bürowirtschaft
Wirtschaftsassistent/in - Bürowirtschaft (in BERUFENET)
Bürofachkraft (in BERUFENET)
Bürokraft/kaufm (in BERUFENET). Fachkraft
Neigungen und Interessen Förderlich: Neigung zu helfendem Umgang mit Menschen
(z.B. Gipsverbände anlegen, Auskünfte erteilen)
Interesse an medizinischen Sachverhalten
(z.B. Entstehung, Diagnose und Behandlung von Krankheiten, Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge, Wirkung von Arzneimitteln)
Interesse an chemischen und biologischen Vorgängen, an Ernährungs- und Gesundheitsfragen
(z.B. Mikrobiologie von Krankheitserregern, physiologische Vorgänge im menschlichen Körper, Anatomie)
Neigung zum Umgang mit hochentwickelten technischen Geräten
(z.B. Unterstützung des Arztes beim Einsatz von Magnetresonanztomographen oder computergestützten medizinischen Dokumentationsverfahren)
(die Patienten als Kunden behandeln, auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen)
Vorliebe für beruflichen Umgang mit Menschen mit ständig wechselnden Kontakten
Vorliebe für zuarbeitende Tätigkeit (Assistenztätigkeit)
(Unterstützen des Arztes bei Untersuchungen und Behandlungen, wie EKG, EEG)
Neigung zum kaufmännischen, am wirtschaftlichen Erfolg orientierten Denken
(Dokumentation und Abrechnung von ärztlichen Leistungen)
Nachteilig: Abneigung gegen Umgang mit Chemikalien
(Desinfektionsmittel, Laborchemikalien)
Abneigung gegen Umgang mit kranken Menschen
(Angst vor Ansteckung, Ekel vor Krankheiten)
Abneigung gegen Körperkontakt mit fremden Menschen
(z.B. beim Anlegen der EKG-Elektroden oder beim Verbinden von Wunden)
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Fähigkeiten Notwendig: Von den folgenden Fähigkeiten ist für die Berufsausbildung und Berufsausübung jeweils ein bestimmter Mindestausprägungsgrad notwendig. Ein darüber hinausgehender (höherer) Ausprägungsgrad ist meist vorteilhaft.
(Assistieren bei Behandlungen, Verständnis für die medizinischen Vorgänge)
(Bezugsgruppe: Personen mit Hauptschulabschluss )
Gut-durchschnittliche Wahrnehmungs- und Bearbeitungsgeschwindigkeit
(schnelles Reagieren in Notfällen, Laborarbeiten, Zuordnen von Befunden zu Patientenakten)
(Bezugsgruppe: Personen mit Hauptschulabschluss)
Durchschnittliches mündliches Ausdrucksvermögen und schriftliches Ausdrucksvermögen
(z.B. persönliche und telefonische Kontakte mit Patienten, Durchführen von Bestellungen)
(Bezugsgruppe: Personen mit Hauptschulabschluss)
Gute Merkfähigkeit und Gedächtnis
(Personen-, Namensgedächtnis und schnelles Erinnern von Krankengeschichten)
(Bezugsgruppe: Personen mit Hauptschulabschluss)
Gute praktische Anstelligkeit
(Arbeiten mit Geräten und Instrumenten z.B. für Laboruntersuchungen, Assistieren bei der Behandlung)
Gute Fingergeschicklichkeit
(z.T. Umgang mit sehr kleinen Instrumenten, wie Pipetten, Lanzetten zur Gewinnung von Blutproben)
(Bezugsgruppe: Personen mit Hauptschulabschluss)
Förderlich: Befähigung zum Planen und Organisieren
(Terminplanung, Praxisorganisation)
technisches Verständnis
(z.B. Verstehen der Funktionsweise von EKG-Geräten, Umgang mit Computern)
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Kenntnisse und Fertigkeiten Zusätzlich zu den in der Berufsausbildung erworbenen berufsbezogenen Kenntnissen und Fertigkeiten ist Folgendes förderlich:
Spezielle Kenntnisse in Abhängigkeit vom Fachgebiet der jeweiligen Arztpraxis oder vom Aufgabenschwerpunkt, z.B. Kenntnisse in der psysikalischen Therapie für die Tätigkeit in einer orthopädischen Praxis
Gute Fertigkeiten im Maschinenschreiben und im Umgang mit der Datenverarbeitung (Textverarbeitung)
Fremdsprachenkenntnisse, z.T. auch in weniger üblichen Fremdsprachen
(Umgang mit persönlichen Daten der Patienten, ärztliche Schweigepflicht)
Verantwortungsbewusstsein
(Umgang mit Medikamenten, Durchführen von Heilbehandlungen, z.B. Bestrahlungen)
Zuverlässigkeit
(z.B. Laborarbeiten)
Umstellfähigkeit
(z.B. Unterbrechung von Arbeitsvorgängen durch Anrufe, Eingehen auf wechselnde Anliegen der Patienten)
Anpassungs- und Kooperationsfähigkeit (Geschick im Umgang mit Menschen)
(Kontakt mit Menschen, denen es oft nicht gut geht, Zusammenarbeit im Team)
Befähigung zu gleich bleibender Aufmerksamkeit, auch in unruhiger Umgebung
(Gute Umgangsformen, Höflichkeit auch bei voller Praxis)
Neurovegetative Belastbarkeit und psychische Stabilität
(Konfrontation mit Krankheit und Leiden, Mithilfe bei der Versorgung von Unfallopfern)
Förderlich: Freundliches Wesen
(das Auftreten der Arzhelferin vermittelt den Patienten den prägenden ersten Eindruck von der Praxis)
Nachteilig: Neigung zu Ekelreaktionen gegenüber dem Körper fremder Menschen
(Körperkontakt bei Untersuchungen)
Starke negative Reaktion auf den Anblick von Blut
(z.B. beim Blutabnehmen oder bei der Versorgung von offenen Wunden)
Übermäßige Angst vor Ansteckung
(z.B mit HI-Viren)
Starke Mitgefühlsneigung ohne Befähigung zum Herstellen innerer Distanz
Ausschließend: keine Angaben
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Körperliche Eignungsvoraussetzungen Volle Funktionsfähigkeit der Wirbelsäule, der Beine, Arme und Hände
(Assistenz bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen)
Hand- und Fingergeschicklichkeit für beidhändiges Arbeiten
Gutes bzw. ausreichend behebbares Nahsehvermögen
Normales Farbensehen förderlich
(zum Auswerten von Labortests)
Normales Hörvermögen
(Patientenkontakt)
Gute nervliche Belastbarkeit
(für ängstliche, nervöse Patienten)
Widerstandsfähigkeit der Haut
(z.T. Umgang mit Haut reizenden Stoffen)
Durchschnittliche Körperkraft
(für leichte Tätigkeiten)
Gutes Sprechvermögen mit deutlicher Aussprache
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Körperliche Eignungsrisiken Bei folgenden körperlichen Gegebenheiten sollte vor der Berufstätigkeit der Arzt/die Ärztin eingeschaltet werden:
Erhebliche Funktionseinschränkung der Wirbelsäule oder der Gliedmaßen
Erhebliche Hörminderung
Chronische Hautkrankheiten, besonders an den Händen
Chronische Infektionskrankheiten
Erkrankungen des Zentralnervensystems, insbesondere Krampfanfälle
Allergieneigung
Mangelnde nervliche Belastbarkeit
Alkohol- und Drogensucht
Eingeschränkte Fähigkeit zu beidhändigem Arbeiten, Händezittern
Nicht korrigierbare Sehschwäche, ggf. Farbsehstörungen
Kompetenzen Das hier dargestellte berufliche Grundprofil / Standardprofil ist eine Auswahl an bedeutsamen Fertigkeiten und Kenntnissen, die den vorliegenden Beruf charakterisieren. Die Auswahl dieser Kompetenzen erfolgt auf der Basis von Ausbildungs-, Fortbildungs- oder Studienordnungen sowie der Auswertung von Bewerber- und Stellenangeboten. Das Grundprofil der Kompetenzen und Aufgabenbereiche dient als Hilfestellung für Arbeitgeber und Arbeitssuchende und unterstützt den automatischen Abgleich (Matching-Prozess) von Bewerber- und Stellenangeboten. Dabei werden die Anforderungen eines Arbeitgebers an neue Mitarbeiter/innen mit den Angaben der Arbeitssuchenden über ihre Qualifikationen und Erfahrungen abgeglichen. Durch Löschungen und Ergänzungen von Kompetenzen kann jedes Grundprofil individuell angepasst werden.
Das Grundprofil wird unterteilt in:
Fachliche Kompetenzen (Hard Skills) Fertigkeiten und Kenntnisse, die man üblicherweise in der Ausbildung und/oder in der Berufstätigkeit erwirbt. Ausbildungsbestandteile sind durch den Zusatz (Ausbildung) gekennzeichnet.
Soziale Kompetenzen (Soft Skills) Persönliche und soziale Eigenschaften, die für den beruflichen Erfolg ebenso ausschlaggebend sein können wie fundierte Fachkompetenz.
Arbeitsbereiche/Funktionen Typische Einsatz- und Aufgabenbereiche. In der Aufstellung gekennzeichnet mit (Arbeitsbereich).
Sonstige spezielle und übergreifende Kompetenzen Kompetenzen, die speziell auf den jeweiligen Arbeitsplatz bzw. den/die Bewerber/in abgestimmt sind, die nur für ganz bestimmte Aufgaben oder nur in einem bestimmten Betrieb benötigt werden wie zum Beispiel: Fremdsprachen, EDV-Kenntnisse, die Bedienung bestimmter Software-Produkte, besondere Techniken oder Führerscheine. Diese "besonderen" Kompetenzen können hier nicht aufgeführt werden, obwohl sie oft für eine spezielle Tätigkeit von großer Bedeutung sind.
Kompetenzen Allgemeinmedizin (nichtärztlich) (Ausbildung) (in KURSNET)
Abrechnung (Gesundheitswesen) (Ausbildung)
Arzneimittellehre (Ausbildung)
Patientenbetreuung (Ausbildung) (in KURSNET)
Praxisorganisation, Praxisverwaltung (Ausbildung)
Weitere Kompetenzen Arztpraxisprogramme, -anwendungen
Aufsicht, Leitung (Arbeitsbereich/Funktion)
Aus- und Fortbildung (Arbeitsbereich/Funktion)
Ausbildereignungsprüfung
Büro- und Verwaltungsarbeiten (Ausbildung)
Gesundheitsvorsorge (Prävention) (Ausbildung)
Krankheitslehre (Ausbildung)
Medizinische Laborarbeiten (Ausbildung)
Praxishygiene (Ausbildung)
Rettungsmaßnahmen, Erste Hilfe (Ausbildung)
Röntgenassistenz
Strahlenschutz (in KURSNET)
Soft Skills Einfühlungsvermögen
Erscheinungsbild
Flexibilität
Kontaktfähigkeit
Psychische Belastbarkeit
Selbstständige Arbeitsweise
Teamfähigkeit
Umgangsformen (in KURSNET)
Verantwortungsbewusstsein
Zuverlässigkeit
Der vollständige Kompetenzen-Katalog (Hard-/Softskills, Arbeitsbereiche/Funktionen, Sprachen, Führerscheine, Lizenzen) kann heruntergeladen werden im Microsoft-Excel-Format (718kB). Bitte beachten Sie auch die Hinweise zum Kompetenzenkatalog.
Verdienst/Einkommen Die folgenden Angaben sollen als Orientierung dienen und einen Eindruck von der Bandbreite der Einkommen vermitteln. Da sie unverbindlich sind, können aus ihnen keine Ansprüche abgeleitet werden.
Das Einkommen ist wesentlich von den jeweils spezifischen Arbeits- und Qualifikationsanforderungen abhängig. Daneben werden in der Regel Berufserfahrung, Lebensalter, Verantwortlichkeit und die Wichtigkeit der Arbeit berücksichtigt.
Neben einer Grundvergütung werden teilweise Zulagen und Sonderzahlungen wie 13. Monatsgehalt, Urlaubsgeld und vermögenswirksame Leistungen gezahlt. Es treten regionale und branchenabhängige Einkommensunterschiede auf.
Bei einer Tätigkeit als Arzthelfer/in im Angestelltenverhältnis kann die tarifliche Bruttogrundvergütung beispielsweise € 1.309 bis € 1.851 im Monat betragen.
Quellen: WSI Tarifarchiv
WSI-Tarifhandbuch 2004
Informationen über Einkommensmöglichkeiten geben auch, zum Teil kostenpflichtig, die folgenden Internet-Seiten: Berufswelt
Personalmarkt Gehaltsanalyse
Süddeutsche Zeitung online - Gehaltstest
Rückblick - Geschichte des Berufs Arzthelfer/in - ein medizinischer Fachberuf mit vielfältigen Aufgaben Der staatlich anerkannte Ausbildungsberuf Arzthelfer/in ist aus dem früheren Anlernberuf der Sprechstundenhilfe hervorgegangen. Ursprünglich wurden junge Mädchen in den Arztpraxen für anfallende Hilfs- und Nebenarbeiten, insbesondere mit Routinecharakter, angelernt. Je nach Tätigkeitsschwerpunkt existierten früher auch die Bezeichnungen Arzthilfe, Sprechstundenhilfe, Praxishelferin, Arztassistentin oder Ärztliche Helferin. Im Laufe der Zeit hat sich der Beruf der Helferin zunehmend zu einem medizinischen Fachberuf entwickelt, der die Arbeit des Arztes oder der Ärztin begleitet und unterstützt.
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Ausblick - Trends und Entwicklungen Medizinische Versorgungszentren Das Gesundheitsmodernisierungsgesetz vom Januar 2004 ermöglicht die Einrichtung von Medizinischen Versorgungszentren (MVZ), in denen die Ärzte und Ärztinnen nicht als selbstständige Unternehmer/innen, sondern als Angestellte tätig sind. Im Sommer 2006 gab es bereits 420 dieser Zentren, Tendenz steigend. Dabei wird z.B. die elektronische Akte von Patienten, die verschiedene Fachärzte und Fachärztinnen in einem solchen Polikum aufsuchen, gemeinsam genutzt. Ziel ist zudem, den Verwaltungsaufwand für die einzelnen Mediziner/innen zu reduzieren. Auch für Arzthelfer/innen bieten die MVZ somit insbesondere im Bereich Praxismanagement und Verwaltungstätigkeiten neue Herausforderungen.