Eine Kündigung ist weit mehr als der Verlust des Jobs. Die Psyche leidet, der Körper streikt und selbst Optimisten geraten schnell an ihre Grenzen.
Oft bahnt sich eine Kündigung seit Längerem an„Deshalb sollten Betroffene schon aktiv werden, wenn sich eine Kündigung auch nur abzeichnet“, sagt Thomas Kieselbach, Professor am Institut der Arbeit, Arbeitslosigkeit und Gesundheit an der Universität Bremen. Nicht alle Kündigungen treffen die Arbeitnehmer wie ein unerwarteter Schicksalsschlag. Oft zeichnet sich das Ende der Beschäftigung seit Längerem ab. Sei es, dass Gespräche mit Vorgesetzten oder dem Betriebsrat vorausgegangen sind oder aber bereits zahlreiche Kündigungen in anderen Abteilungen ausgesprochen wurden. Anstatt sein Los klaglos abzuwarten und hinzunehmen, sollte man zu diesem Zeitpunkt aktiv werden. ZUM THEMA Prognose: 3,5 Millionen Arbeitslose im Herbst Job-Newsletter: Jetzt gratis abonnieren Partnerangebot Jobbörse: Täglich aktuelle Stellenangebote Surftipp im WebInternetportal: Tipps bei Jobverlust„Falls es zu einer individuellen Kündigung kommt, sollte man eine genaue Begründung verlangen. Das erleichtert die Verarbeitung des Ereignisses“, erklärt Kieselbach. Zum anderen sei es ratsam, bei seiner Firma professionelle Unterstützung einzufordern. Personalabteilungen von größeren Unternehmen bieten oft Beratungen für eine Neuorientierung an oder arbeiten diesbezüglich mit externen Anbietern zusammen. Dieses Coaching soll für einen nahezu fließenden Übergang von einem Beschäftigungsverhältnis ins andere sorgen. Ansprechpartner für Angestellte in kleineren und mittelständischen Unternehmen sind die jeweiligen Innungen oder Kammern.
Am gleichen Tag zum Arbeitsamt
Dass die Weichen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft so zeitnah wie möglich bei einer Kündigung gestellt werden, unterstreicht auch Sylvia Wenig-Karasch, Autorin des Ratgebers „Arbeitslos – die wichtigsten Schritte aus der Krise“. Im Klartext: „Wenn eine Kündigung am Freitag ausgesprochen wird, erkundigt man sich am selben Tag bei der Agentur für Arbeit, was zu tun ist. Nicht erst am Montag.“ Bei allem Verständnis dafür, dass man sich am liebsten zunächst in der eigenen Wohnung verkrümeln und still leiden möchte: „Das ist der falsche Weg“, betont die Gründerin eines Internetportals zum Thema Arbeitslosigkeit und Schulden.
Erfolgsversprechender sei es, sofort sein Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen, das allerdings zielgerichtet. Anstatt in Panik 20 Bewerbungen zu schreiben, lohne eine genaue Analyse der eigenen Situation. Folgende Punkte sollten dabei bedacht werden:
– Was für eine Tätigkeit möchte ich in Zukunft ausüben? – Welche Firmen sind für mich interessant? – Welche Qualifikationen habe ich bereits, und wo muss ich einen Fortbildungskursus belegen?