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 Beziehungsalltag
Tanja31 Offline



Beiträge: 498

19.09.2007 22:25
Verzeihen lernen ist wichtig für das eigene Wohlbefinden und den erhalt der Partnerschaft Antworten

Fast jeder Mensch hat irgendwo in seinem tiefsten Innern ein paar "unerledigte Geschäfte". In nahezu jedem von uns existiert eine schwarze Liste, in die wir Ereignisse eingetragen haben, die wir uns oder anderen nicht verzeihen können. Solange wir diese Liste nur ab und zu einmal aufschlagen und uns dann wieder dem aktuellen Tagesgeschehen zuwenden können, ist nicht allzuviel dagegen einzuwenden. Doch befassen sich viele Menschen auch tagtäglich mit dieser Liste und den darin aufgeführten Personen. Sie rufen sich immer und immer wieder in Erinnerung, was sie dem anderen nicht verzeihen können. Sie quälen sich täglich damit, darüber zu grübeln: "Warum nur! Wie kann er mir so etwas antun. Das kann ich ihm nicht vergeben." "So darf sie nicht mit mir umgehen."

Es können kleine Alltäglichkeiten sein, die wir nicht verzeihen können: Jemand hat unseren Geburtstag vergessen, sich nicht für unser Geschenk bedankt, uns nicht eingeladen oder uns nicht gegrüßt.

Was passiert, wenn wir nicht verzeihen?

Wir beschäftigen uns in Gedanken damit, dem anderen Schuld zuzuweisen, ihm sein Verhalten nachzutragen. Da jeder unserer Gedanken sich auch auf unseren Körper und unsere Gefühle auswirkt, bringen uns solche nachtragenden Gedanken aus unserem inneren Gleichgewicht und können sogar Krankheiten verursachen.

Unser Körper kann beispielsweise mit Erschöpfung, Anspannung, Bluthochdruck, Kopf- oder Magenschmerzen, Schlafstörungen, mit einem Absinken der Abwehrkräfte reagieren.
Wir fühlen Haß, Rache, Wut, Verbitterung, Verletzung, Enttäuschung, Ablehnung.
Wir verspüren möglicherweise den Wunsch, es dem anderen heimzuzahlen, ziehen uns von ihm oder gar von allen Menschen zurück.

Was hindert uns, anderen zu verzeihen?

Nun, das sind wir selbst. Wir selbst sagen uns: "Sein Verhalten hat mich so stark getroffen. Das kann ich ihm nicht verzeihen!" Es ist eine Art Bestrafung, die wir damit bewirken wollen. Doch wenn wir genauer hinschauen, trifft uns die Bestrafung selbst. Wir bekommen keine Ruhe, schlaflose Nächte und innere Anspannung sind die Folge. Der andere, den wir bestrafen wollen, weiß meist gar nichts davon. Selbst wenn wir ihm aus dem Weg gehen und ihm dadurch unser Verletztsein deutlich zeigen, wird er meist lange nicht so be- und getroffen sein wie wir selbst. Wir beschäftigen uns damit, wie wir uns rächen, es ihm heimzahlen. Wir berauben uns damit unserer kostbaren Energie, die wir für Schöneres einsetzen könnten. Auch unser Stolz und der Glaube, unser Gesicht zu verlieren, stehen uns im Wege. Die Angst, der andere könnte sich ermutigt fühlen, sein Verhalten zu wiederholen, ist ein weiteres Motiv, das uns vom Verzeihen abhält. Oder kommt Ihnen der Gedanke vertraut vor: Verzeihen heißt gutzuheißen, wie er sich verhalten hat?

Was können wir uns das Verzeihen erleichtern?

Vielleicht ist Ihnen beim Lesen ein Ereignis eingefallen, das Sie gerne aus Ihrer schwarzen Liste streichen möchten - doch Sie wissen nicht, wie Sie beginnen sollen. Deshalb möchte ich Ihnen jetzt ein paar Hilfestellungen geben.


1. Rufen Sie sich das Ereignis, das Sie bisher nicht verzeihen konnten, nochmals in Erinnerung. Stellen Sie sich einmal die Frage: "Was habe ich dazu beigetragen?"


2. Versetzen Sie sich einmal in den anderen hinein. "Was hat aus seiner Perspektive dazu geführt, dass er sich so verhalten hat?"


3. Erinnern Sie sich daran, dass Verzeihen nichts mit Schwäche zu tun hat. Im Gegenteil, verzeihen ist ein Ausdruck von Stärke. Sie tun es in erster Linie für sich und Ihre Gesundheit. Verzeihen braucht auch kein Freibrief für den anderen zu sein, dass er sein Verhalten wiederholt.


4. Sie brauchen das Verhalten des anderen nicht gutzuheißen. Es ist in Ordnung zu sagen: "Mir gefällt es nicht. Es hat mir wehgetan. Ich akzeptiere, dass er sich mir gegenüber so verhalten hat."


5. Überprüfen Sie noch einmal, ob aus der heutigen Sicht dieses eine Verhalten alle anderen positiven Erfahrungen, die Sie mit diesem Menschen gemacht haben, in Frage stellen kann.


6. Wenn Sie möchten, dann sprechen Sie diesem Menschen gegenüber, der Sie gekränkt hat, nochmals Ihre Gefühle aus oder schreiben ihm einen Brief. Vielleicht genügt es Ihnen sogar, diesen Brief nur für sich zu schreiben - ohne ihn abzuschicken.


7. Nehmen Sie ein Bild dieses Menschen und sagen Sie diesem Bild: "Ich bin bereit, Dir zu verzeihen" - auch wenn Sie zunächst innerlich heftigen Widerstand verspüren. Wenn Sie diese Worte immer wieder wiederholen, werden Sie mit der Zeit das Gefühl der Vergebung verspüren.

Gehen Sie diese kleinen Schritte. Es lohnt sich, Sie können einen inneren Frieden finden. Was hilft es Ihnen, stolz oder stark zu sein und recht zu behalten, wenn Ihr Körper und Ihre Seele leiden.


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