Ein bisschen ist ja ganz schön - doch wenn sie tatsächlich zur Sucht wird, die Eifersucht, dann kann eine Partnerschaft zur Qual werden. Der eine fühlt sich hintergangen und betrogen, der andere ungerecht behandelt oder angekettet. Ein Teufelskreis, der oft zu heftigen Auseinandersetzungen, Krisen oder gar zur Trennung führt. Das muss nicht sein. Hier einige Infos und Tipps zum besseren Umgang mit Eifersucht.
Kampf um Liebe
Eifersucht ist Liebesneid, der Zweifel an sich selbst und die Angst vor dem Vergleich. Letztlich also die Sorge, den geliebten Menschen zu verlieren. Eine ganz normale Regung, die man sogar bei Tieren beobachten kann. Ein natürlicher Mechanismus, der uns vor Liebesverlust schützen soll.
Eine Sucht die Leiden schafft
Eifersucht ist die Seele der Liebe, sagt ein japanisches Sprichwort. In der Tat kann sie eine Partnerschaft beleben, mitunter auch das Bemühen um den anderen verstärken. Doch wann wird sie zur Sucht oder gar krankhaft? Prüfen Sie doch einmal Ihr Verhalten in folgenden Situationen:
A Ihr(e) Partner(in) spricht mit einem attraktiven Typ in einer normalen Alltagssituation - z.B. mit Verkäufer(in) oder Kellner(in) - und macht einen beiläufigen Scherz, eine charmante Bemerkung.
B Ihr(e) Partner(in) zeigt Interesse für eine(n) andere(n) durch anerkennende Blicke und
Komplimente. Er (sie) flirtet in Ihrem Beisein mit den Augen und mit Worten.
C Ihr(e) Partner(in) geht auf Körperkontakt (z.B. auf einer Party) - Streicheln, Küsse oder mehr. Oder: Er (sie) verrät durch sein Verhalten eindeutige Absichten (z.B. durch eine Verabredung).
Was meinen Sie - bleiben Sie in den Situationen A und B ganz locker? Sind Sie vielleicht sogar stolz auf den Charme Ihres Partners? Bestätigen Sie ihn darin, dass das »Objekt« seines Interesses durchaus attraktiv ist? Keine Frage - dann sind Sie selbstbewusst und souverän. Und: Ihre Partnerschaft steht vermutlich auf einer soliden Vertrauensbasis. Auch wenn Sie leichten Ärger oder ein Stück verletzten Stolz wahrnehmen, ist das noch ganz normal.
Machen Sie Ihrem Partner aber Vorhaltungen oder gar eine Szene, fühlen Sie sich zurückgesetzt, gekränkt oder minderwertig? Dann ist Ihre Eifersucht wahrscheinlich übertrieben.
Sie schadet Ihrer Partnerschaft – und deshalb sollten Sie etwas dagegen tun.
Bleiben sie in Situation C cool und ungerührt? Dann gibt es dafür vermutlich zwei Gründe: Entweder sind Sie derart selbstbewusst und abgeklärt, dass Sie Ihrem Partner jede Freiheit zugestehen. Oder aber - und das ist wahrscheinlicher - Ihre Gefühle für ihn sind nicht (mehr) besonders intensiv. Dann sehen Sie möglicherweise in seinem Fehltritt einen willkommenen Anlass, Ihrerseits einen Seitenblick (oder mehr) zu riskieren).
Spüren Sie jedoch starke Eifersucht, sind Sie gekränkt oder deprimiert, so fühlen Sie wie die meisten Menschen nach einer derart herben Enttäuschung. Aber: Depressionen, Hass und Überreaktionen (wie Selbstmorddrohungen oder Wutausbrüche) sind fast immer ein Zeichen für übertriebene bis krankhafte Eifersucht. Häufigste Ursachen: starke, andauernde Ablehnungserlebnisse in der Kindheit, wiederholte schlechte Erfahrungen mit unzuverlässigen Partnern.
Tipps gegen Eifersucht
Klären Sie mit Ihrem Partner, welche Freiheiten Sie sich gegenseitig zugestehen möchten.
Bauschen Sie harmlose Situationen nicht auf. Amüsieren Sie sich über seine (ihre) Augenflirts, anstatt Ihr Miteinander durch Vorwürfe zu belasten. So vermitteln Sie Ihrem Partner das Gefühl von Freiheit, wodurch er sich aber unbewusst stärker an Sie gebunden fühlt.
Betrachten Sie sein gelegentliches Interesse an einem »starken Typ« nicht als Abwertung Ihrer Person. Machen Sie sich klar: Der Reiz des Neuen ist flüchtig - und kann gegen Sie absolut nicht konkurrieren.
Geben Sie Ihrem Partner hin und wieder zu verstehen, dass auch Sie andere Menschen reizvoll finden. Das macht Sie begehrenswerter - was wiederum Ihr Selbstbewusstsein stärkt.
Machen Sie Ihr Selbstwertgefühl nicht allein von der Gunst Ihres Partners abhängig. Suchen Sie auch in anderen Lebensbereichen Bestätigung. Pflegen Sie einen Freundes- und Bekanntenkreis, gehen Sie eigenen Interessen und Hobbys nach. Denn: Je mehr Erfüllung und Anerkennung Sie im Leben finden, desto weniger werden sind Sie von Ihrem Partner abhängig - und desto weniger werden Sie für eifersüchtige Gedanken und Gefühle anfällig sein.