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 Beziehungsalltag
Tanja31 Offline



Beiträge: 498

17.09.2007 13:24
Die Partnerschaft lebendig halten Antworten

Die meisten Partnerschaften entstehen heute aus Liebe. Doch ein ganzes Leben hält die Phase der Verliebtheit selten an. Nach einiger Zeit bekommen die alltäglichen Pflichten des Lebens wieder mehr Gewicht und auch in der Beziehung schleicht sich Routine ein. "Wenn das Kribbeln im Bauch nachlässt, ist es gut, wenn man sich auf seine Gemeinsamkeiten besinnt", sagt Katja Doubek, Psychotherapeutin in München.

Ganz unterschiedliche Eigenschaften, Interessen oder Vorlieben können ein Paar miteinander verbinden. Einige teilen die Liebe zur Natur, andere haben denselben Humor oder betreiben ein gemeinsames Hobby. Solche Verbundenheiten sollten die Partner bewusst pflegen oder notfalls auch wieder aufleben lassen.

Nicht immer sind beide Partner dabei gleich kreativ. "Oft ergreifen Frauen eher die Initiative", berichtet die Psychotherapeutin. Seine Ideen sollte jeder offen und ohne Vorwürfe aussprechen. Formulierungen wie "Unsere Beziehung ist langweilig geworden" gelte es daher zu vermeiden. Wünsche lassen sich besser positiv äußern: "Ich würde gern mal wieder mit dir zusammen ein Bad nehmen."

"Oft muss man dafür langjährige Gewohnheiten hinterfragen", sagt Doubek. Wenn ein Paar abends immer Schnittchen vor dem Fernseher isst, sollte es ein Abendessen auch mal wieder anders gestalten. Es könnte zum Beispiel die Mahlzeit bei Kerzenschein am Esstisch einnehmen.

Meist bedürfe es keiner spektakulären Aktionen, um aus dem Alltagstrott auszubrechen. Einige Paare lieben zum Beispiel Filme, kommen aber wegen ihrer Kinder nicht mehr ins Kino. "Vielleicht verabreden sich die Partner zu einem DVD-Abend", sagt Doubek. Ein guter Film lasse sich auch mit Popcorn und Cola im abgedunkelten Wohnzimmer zelebrieren.

"In der Partnerschaft darf die gegenseitige Wertschätzung nicht abreißen", sagt Joachim Engl, Psychotherapeut und Eheberater am Institut für Forschung und Ausbildung in Kommunikationstherapie in München. Diese ließe sich zum Beispiel durch kleine Aufmerksamkeiten oder Geschenke ausdrücken. Noch wichtiger sei aber, den Partner im Alltag für kleine und große Dinge zu loben. Das könne etwa ein Kompliment für ein gelungenes Essen sein oder ein Ausdruck der Freude über den gemähten Rasen.

Fehlen solche gegenseitigen Bestätigungen, würde sich in vielen Beziehungen eine Abwärtsspirale in Gang setzen. Wenn man beispielsweise für seine Kochkünste keine Anerkennung mehr bekomme, gebe man sich automatisch weniger Mühe. Oft schlage eine solche Gleichgültigkeit auch in Unzufriedenheit oder Misstrauen um. "Anstatt sich über den mitgebrachten Blumenstrauß zu freuen, fragt man sich dann, was der andere ausgefressen hat", berichtet Engl.

Auch ungelöste Konflikte können einen solchen Negativtrend in der Beziehung verursachen. "Einige Paare vermeiden, über ihre Probleme zu reden", sagt der Psychotherapeut. Nicht angesprochen werden etwa die eigene sexuelle Unzufriedenheit oder Eigenschaften des Partners, die einen stören. Doch auch über heikle Themen lasse sich reden, wenn man einfache Kommunikationsregeln beachte.

Sein Anliegen sollte man stets als Ich-Botschaft ausdrücken. Statt eines Generalangriffs wie "Nie hilfst du im Haushalt" könne man besser sagen "Ich werde wütend, wenn ich samstags die Wohnung putze und du mit deinen Freunden Fußball spielst." Umgekehrt sollte der Partner zuhören. "Er darf weder davonlaufen, noch sofort dagegen argumentieren", erläutert Engl.

Zusammen könne man dann nach kreativen Lösungen des Problems suchen. "Dabei sollte man allerdings realistisch bleiben", sagt Katja Doubek. Es helfe dem Paar wenig, wenn der Mann zukünftig jeden Samstag zu Hause bleibe, dabei aber unglücklich sei.

Die Ursache für die Unzufriedenheit mit dem Partner ist oft auch bei einem Selbst zu finden. "Wenn die Verliebtheit nachlässt, wird der Blick auf den anderen kritischer", sagt die Expertin. Dann gehen einem Sachen auf die Nerven, die anfangs nicht gestört haben. In solchen Fällen sollte man sich daran erinnern, dass man den Partner nicht ändern könne und man sich mit einigen Dingen arrangieren müsse.

Bei solchen Abwägungen darf man sich nicht nur auf die negativen Aspekte der Beziehung konzentrieren. Gerade in langjährigen Partnerschaften werde das, was einem wohltue und gut funktioniere, als selbstverständlich hingenommen. Dadurch können Probleme einen Raum einnehmen, der ihnen nicht zukomme. "Nur weil ein Reifen platt ist, kaufe ich doch kein neues Fahrrad", sagt Doubek.





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