Wenn eine Frau sich sehr müht und die Geburt lange dauert, taucht bei werdenden Eltern häufig die Frage auf: Wäre ein Kaiserschnitt nicht besser? Doch die Sectio cäsarea, so der medizinische Begriff, ist keine "Light"-Version der Geburt. Sie birgt wie jede Operation Gefahren und Sie darf deshalb nur nach strenger medizinischer Indikation durchgeführt werden.
Wo ein Kaiserschnitt unvermeidlich ist
• Wenn das Kind feststeckt. Stellt sich im Verlauf der Entbindung heraus, dass der Kopf des Babys einfach nicht durch den Geburtskanal passt, ist der Kaiserschnitt ein Muss. • Akuter Sauerstoffmangel des Babys. Er kann zu schweren Schäden, schlimmstenfalls zum Tod des Kindes führen. Ist der Kopf des Babys nicht so tief im Geburtskanal, dass Saugglocke oder Zange dem Kleinen schnell auf die Welt helfen können, bleibt nur die Operation.
Wie der Arzt entscheidet
Babys sind allerdings erstaunlich belastbar. Die Natur hat sie mit Schutzmechanismen ausgestattet, die ihnen helfen, vorübergehenden Sauerstoffmangel zu verkraften. Die Ärzte achten daher auf Alarmzeichen und greifen ein, wenn erfahrungsgemäß ein ernstes Risiko besteht; also der Herzton-Wehenschreiber (CTG) beunruhigende Werte meldet. Manchmal wird dann mit einer Kopfschwarten-Elektrode ein besonders exaktes CTG gemacht: Die Ärzte führen von der Scheide her eine Minisonde ein, die an der Kopfhaut des Babys befestigt wird. Oder sie entnehmen aus der Kopfhaut des Kleinen einige Tropfen Blut und prüfen dessen pH-Wert (er erlaubt Rückschlüsse auf die Sauerstoffversorgung). Weist alles darauf hin, dass dem Baby Gefahr droht, wird die Geburt rasch beendet.