Eine Entbindung nach einem starren Schema? Das gibt es nicht. Denn viel zu viele Faktoren spielen eine Rolle, wenn ein Kind auf die Welt kommt.
Zu schnell ist selten gut
Die Geburtshelfer beobachten deshalb die werdende Mutter und das Ungeborene genau, entscheiden je nach Situation, ob und wie sie eingreifen: Denn solange es Mutter und Kind gut geht, ist es in den meisten Fällen besser, den natürlichen Geburtsablauf nicht zu stören. Ärzte und Hebammen wissen auch, dass es für ein Baby nicht immer günstig ist, sehr schnell auf die Welt zu kommen. Die Wehen haben für das Baby viele gute Seiten: Sie regen Kreislauf und Durchblutung an, befreien die Atemwege von Schleim und Flüssigkeit. Eine extrem kurze Geburt beschert den Kleinen häufig Startschwierigkeiten, etwa Atemprobleme. Auch die Mutter kann überfordert sein. Es kommt leichter zu Geburtsverletzungen; vor allem aber haben viele Frauen das Gefühl, die Geburt gleichsam verpasst zu haben. Ihnen fehlte die Zeit, sich auf dieses einzigartige Erlebnis einzustellen und es emotional zu bewältigen.