Sie wünscht sich, noch einmal ein Baby in ihrem Bauch zu spüren, das Kleine zu umsorgen und es heranwachsen zu sehen. Ihr Partner möchte kein zweites Kind.

Die Eheberaterin Doris Kellner meint zu diesem Thema: Der Konflikt um das zweite Kind belastet die Beziehung ernsthaft. Sie beschreibt ihren Kinderwunsch als Sehnsucht. Sie ist verletzt, dass ihr Mann diesen tiefen Wunsch nicht ernst nimmt. Er spricht von den unruhigen Nächten und dem allgemeinen Babystress, argumentiert also auf einer anderen Ebene als seine Frau. Die beiden vertreten zwei verschiedene Positionen: Sie sieht nur das Positive, er nur das Negative.

Bilanz ziehen

Sie könnte ihn fragen: Welche schönen Erinnerungen hat er an die Zeit, als das Erstgeborene noch ein Baby war? Was belastete ihn und seine Frau? Hatten sie wenig Zeit füreinander? Keine Muße für Sex?
Sie darf seine Einwände, die wahrscheinlich durch die Angst um die Beziehung entstanden sind, nicht einfach abwiegeln. Sie sollte seine Kritikpunkte annehmen und würdigen. Das fällt leichter, wenn auch sie zugibt, dass die erste Zeit mit einem Baby Stress bedeutet und die Eltern als Paar zurückstecken müssen. Damit würden die Partner weniger konträre Meinungen vertreten. Sie kämen sich wieder näher, weil sie wissen: Es gibt kein Recht oder Unrecht.

Den Baby-Schock verarbeiten

Das erste Kind, so bereichernd es für die Eltern ist, belastet meistens die Partnerschaft. Dieser so genannte Baby-Schock bestimmt die Frage nach dem zweiten Kind. Erst müssen die Probleme, die bei der Geburt des ersten Kindes entstanden sind, angesprochen und gelöst werden. Dann ist vielleicht der Weg frei für ein zweites Kind.