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 Kinder und Karriere
Tanja31 Offline



Beiträge: 498

27.09.2007 22:46
Familienplanung - Karriere verdrängt Kinderwunsch Antworten



Mehr Kinder braucht das Land für das Rentensystem, die Krankenversicherung und den Arbeitsmarkt. Elterngeld und Krippenplätze sollen jungen Menschen wieder mehr Lust auf eigenen Nachwuchs machen.


Der Kinderwunsch hält nur acht JahreDoch finanzielle Hilfen und Betreuungsangebote können ein Problem nicht lösen: „Das Zeitfenster, in dem jüngere Leute davon überzeugt sind, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für Kinder ist, wird immer kürzer“, sagt Wilhelm Haumann vom Meinungsforschungsinstitut Allensbach.

Ausbildung, Job und Partnerschaft müssen passen

Nur fünf bis acht Jahre sind es, in denen die Voraussetzungen fürs Kinderkriegen nach Ansicht der potenziellen Eltern günstig sind. Haumann fasst die Ergebnisse von Studien zusammen: Ausschlaggebend für den Nachwuchswunsch sei das Gefühl, für Kinder nicht mehr zu jung zu sein. Bevor es so weit ist, wollen die meisten zunächst ihre Ausbildung abschließen, eine stabile Partnerschaft gründen sowie die finanzielle Selbstständigkeit und eine gesicherte Position im Beruf erreichen.

"Es muss sehr viel passen, sehr viel zusammenkommen“, sagt Haumann. „Bei vielen geht das Zeitfenster erst mit 28, 29 Jahren auf und bleibt dann bis Mitte 30 offen.“ In diesem Alter wiederum nimmt der Kinderwunsch bislang kinderloser Männer und Frauen bereits stark ab. „Andere Vorstellungen – berufliche ebenso wie im sozialen Umfeld – treten in den Vordergrund“, erzählt Haumann.

Zwei Kinder sind den meisten genug

Die Lebensphase, in der junge Erwachsene offen für Kinder sind, ist nicht nur bei Akademikern mit deren langen Ausbildungszeiten kurz und wird kürzer. Zwar bekommen Frauen mit niedrigem Bildungsabschluss laut Haumann früher ihr erstes Kind, aber sie schließen die Phase der Familiengründung früher wieder ab. Auch wenn sie rein biologisch heute sogar mit Mitte 40 noch Kinder bekommen könnten – spätestens wenn das zweite Kind da sei, „ist das Fenster im Regelfall wieder geschlossen“.

Denn mehr als zwei Nachkommen wünschen sich heutzutage Kinderfans selten, weil dann die Auszeit für die Betreuung zu lange währt und die Rückkehr in den Beruf schwierig wird. Dass Kinderkriegen in Deutschland zumeist mit einem Rückzug aus dem Berufsleben einhergeht, ist dem sogenannten 3-Phasen-Modell geschuldet: 85 Prozent sind nach einer Allensbach-Umfrage der Ansicht, dass Frauen zunächst eine Ausbildung machen und einige Jahre Berufserfahrung sammeln sollten. Daran schließt sich die Familienphase an, in der die Frauen zu Hause bleiben sollten. Erst wenn die Kinder groß genug sind, beginnt die eigentliche Berufsphase der Frauen.

Deutsche Frauen müssen sich entscheiden

Nicht überall werden Elternschaft und Berufstätigkeit so unversöhnlich gesehen wie in Deutschland. So ist es das Ziel der skandinavischen Politik, dass möglichst alle Eltern – Männer wie Frauen – arbeiten. Auch in Frankreich müssten sich Frauen nicht in dem Maße zwischen Arbeit und Karriere entscheiden wie in Deutschland, berichtet Arbeitsmarktexpertin Elke Holst vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung: „Diese eher konservative, traditionelle Haltung ist bei uns noch viel stärker verankert als in anderen Ländern."

Die Strukturen machen es Eltern schwer

"Bei uns ermöglichen die Rahmenbedingungen noch keine ausgeprägte Erwerbstätigkeit von Frauen.“ Der Ausbau der Kinderkrippen sei deshalb ein Schritt in die richtige Richtung, findet Holst. Mindestens genauso wichtig sei es jedoch, dass sich das Denken in den Führungsebenen verändere. „Junge Väter wollen bei der Erziehung mitmachen, sehen aber die Strukturen in den Betrieben, die das erschweren.“ Dabei sei es nicht nur für die Kinder gut, wenn sich die Eltern die Erziehungsarbeit teilen: „Der Wirtschaft geht durch lange Erziehungspausen viel Wissen und Bildung verloren – sie braucht aber die Arbeitskraft der Frauen, und zwar in der Zukunft noch mehr als heute.“ ZUM THEMA
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