Es gibt Menschen, die können Ihre Fähigkeiten hervorragend über eine schriftliche Bewerbung präsentieren. Die Zeilen lesen sich wie ein Bestseller. Andere Menschen überzeugen durch ihre Arbeit und Persönlichkeit. Letzteren fällt es immer wieder schwer von Personalverantwortlichen eine Chance zu erhalten. Ihr Schreiben wird meist schon bei der ersten Durchsicht aussortiert. Die Absage liegt kurze Zeit später im Briefkasten.
Ein Teufelskreis der schwer zu durchbrechen ist. Die Betroffenen sollten deswegen zu Hilfsmitteln greifen. Eines davon ist das Telefonieren. Rufen Sie, bevor Sie eine Bewerbung losschicken in der Personalabteilung des Unternehmens an. Sie erhalten so einen direkten Ansprechpartner für das Anschreiben. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass sich Ihr Ansprechpartner an das Gespräch mit Ihnen erinnert und Ihre Bewerbung anschließend nicht sogleich aussortiert.
Das Telefonieren Sie wollen einen denkbaren guten Eindruck bei Ihrem Gesprächspartner hinterlassen. Deswegen müssen Sie sich auf ein Telefongespräch gründlich vorbereiten.
Recherchieren Sie zunächst alle wichtigen Eckpunkte des anvisierten Arbeitgebers. Verinnerlichen Sie deren Unternehmensphilosophie und überlegen Sie dabei, was Sie am Telefon den Personalverantwortlichen fragen könnten. Schreiben Sie sich alles in Stichpunkten auf und sortieren Sie diese in eine logische Reihenfolge.
Schreiben Sie außerdem einige Einleitungssätze auf. Ihre Story, weshalb Sie anrufen, sollte kurz und präzise sein. Gehen Sie davon aus, dass Sie Ihren Zuhörer mitten in der Arbeit stören und dieser deshalb schnell wissen will, worum es in der Unterredung mit Ihnen geht.
Üben Sie das Telefonieren. Rufen Sie beispielsweise einen Freund an und spielen Sie die Situation einmal komplett durch. Jede Stimme klingt im Stehen voller und dadurch überzeugender. Bevor Sie den Hörer abheben sollten Sie Lächeln. Eine positive Ausstrahlung ist wichtig, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Suchen Sie sich einen Tag aus, an dem Sie gut drauf sind. Sonst hat das gesamte Vorhaben keinen Sinn.
Schaffen Sie Ruhe. Im Hintergrund sollte weder Hundegebell noch Kindergeschrei oder gar der Fernseher zu hören sein. Der Angerufene soll merken, dass Sie sich hundertprozentig auf ihn eingestellt haben.
Nennen sie Ihren Namen und Ihr Anliegen. Fragen Sie am Anfang nach, ob der Gesprächspartner einige Augenblick Zeit für Sie hat. Bei einer negativen Antwort fragen Sie nach einem geeigneten Termin, zu dem Sie noch einmal anrufen dürfen. Sie können auch ein paar konkrete Ausweichtermine anbieten. Denn gesamten Ablauf können Sie bei unwichtigen Anrufen üben. Rufen Sie beispielsweise Ihren Zahnarzt an, um einen Termin zu vereinbaren.
Am Ende des Gespräches sollten Sie sich freundlich verabschieden - egal, wie die Unterredung verlaufen ist. So erziehen Sie sich selber zu einer positiven Disziplin und hinterlassen in jedem Fall einen professionellen Eindruck.
Wichtig! Halten Sie zur Sicherheit Ihre Bewerbungsunterlagen bereit. Es könnte zu einem spontanen Telefon-Interview kommen. Dafür müssen Sie alle wichtigen Daten zur Hand haben. Insgesamt dürfen Sie aber nicht vergessen: Kein Mensch ist perfekt. Wenn Ihnen ein Fehler unterläuft oder Sie ins Stottern komme geben Sie es ruhig zu. Zeigen Sie, dass Sie offen damit umgehen. Solche Zwischenfälle können sogar die gesamte Situation auflockern.
Nicht jedes Gespräch hat am Ende den gewünschten Erfolg. Allerdings steigert ein solches Vorgespräch Ihre Erfolgschancen, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Sie brauchen auch nicht blind Unmengen an Bewerbungen zu verschicken. Falls Sie für ein Unternehmen nicht in die engere Wahl kommen, erfahren Sie das sofort am Telefon.
Profis helfen gerne beim erstellen Ihrer Bewerbungsmappe und der Vorbereitung zum Vorstellungsgespräch. Passende Angebote finden Sie in unserem Karriere-Helfer.
Unsere Buchempfehlungen:
Die Kunst, professionell zu telefonieren. Von Michael Hasenkamp, TB, 250 Seiten, Junfermann-Verlag, 2001, ISBN: 387387458X, 22,50 EUR
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Jeder muss privat oder beruflich häufiger telefonieren. Vorbereitet und trainiert sind jedoch die wenigsten. Dabei ist das Telefon auch in Zeiten des Internet das wichtigste Kommunikationsmedium. Durch professionelles Telefonverhalten stellt sich ein Unternehmen nach außen positiv dar, schlechte Telefongewohnheiten wirken in die entgegengesetzte Richtung. Schon wenn Sie einige der in diesem Buch prägnant dargestellten Grundregeln anwenden, werden Sie den Erfolg am Telefon unmittelbar spüren.