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 Beziehungsalltag
Tanja31 Offline



Beiträge: 498

25.09.2007 23:43
Im Beziehungsalltag zählen nur freiwillige Opfer Antworten

In Partnerschaften geht es ein bisschen so zu wie in dem alten Soz.-Päd.-Witz: „Frage: Wie viele Sozialpädagogen braucht man, um eine Glühbirne auszuwechseln? Antwort: Einer reicht – aber nur, wenn die Glühbirne echt will, du!“

In Liebesbeziehungen braucht man zwar nicht einen, sondern zwei für eine gelingende Partnerschaft – aber auch hier nur unter der Bedingung, dass die beiden „wirklich wollen“ und nicht nur aus Pflichtgefühl bereit sind, für den anderen auch mal eigene Interessen zurückzustellen und Opfer zu bringen.

Die amerikanische Psychologin Heather Patrick von der University of Rochester stellte jetzt in einer Studie fest: Kleine Opfer wie den Abwasch erledigen oder große Opfer wie der Umzug in eine fremde Stadt, weil der Partner dort eine bessere Stelle gefunden hat, tragen zur Zufriedenheit in der Partnerschaft bei. Voraussetzung: Die Opfer müssen „von innen kommen“ und ehrlich gemeint sein. Fühlt sich ein Partner verpflichtet, gedrängt oder gar genötigt, dem anderen entgegenzukommen, trägt dies nicht zur Stärkung der Beziehung bei.

Patrick bat 266 Frauen und Männer, über zwei Wochen hinweg über all ihre „Pro-Partnerschafts-Aktivitäten“ Buch zu führen: Jede Anpassung, jede Gefälligkeit im Dienste des Partners oder der Partnerschaft wurde festgehalten – und auch die Gedanken und Gefühle, die sie begleiteten. Patrick stellte fest, dass Partner, die aus freien Stücken für den anderen ein Opfer gebracht hatten, sich anschließend in ihrer Beziehung wohler fühlten: Sie empfanden sich als zufriedener, vertrauensvoller, dem Partner näher. Ähnlich wie die Erbringer fühlten auch die Empfänger des Opfers: Sie wussten die Gefälligkeiten des Partners zu schätzen und fühlten sich ihm verbunden.

Voraussetzung ist aber immer, dass das Entgegenkommen aus freien Stücken erfolgt. Ein ostentativ oder widerwillig erbrachtes Opfer stellt weder den Opfernden noch den Empfänger zufrieden. Heather Patrick vermutet in solchem instrumentellen, nicht von Herzen kommenden „Geben und Nehmen“ die Ursache von Beziehungsproblemen in manchen Partnerschaften, die bloß an der Oberfläche intakt aussehen.

Ferner betrachtet Patrick ihre Befunde als Bestätigung für eine universelle Gesetzmäßigkeit, die Psychologen auch in anderen Verhaltensbereichen beobachtet haben: Eine selbst motivierte, aus eigenem Antrieb handelnde Person erledigt ihre Aufgaben besser – und zieht mehr Befriedigung aus ihnen.

5. Juni 2007
Quelle: University of Rochester
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